"What a piece of work is man?" fragt Hamlet, zählt alle wunderbaren Eigenschaften des Menschen auf und kommt, obwohl alles so harmonisch zusammen wirkt, trotzdem zu dem Resultat, dass er , Hamlet, weder Lust "am Weibe noch am Manne" habe, und dass die Erde nichts als ein "Morast aus üblen Gerüchen" ist. Das Leben macht ihm keinen Spaß mehr. Kein Wunder, dass er dann seinen Tod herbeiführt, obwohl er ihm kurz zuvor noch bewusst zu entgehen verstand ... Die Geschichte ist kompliziert.
Man kann Hamlet googeln, ist von William Shakespeare und wurde 1602 uraufgeführt.
Man kann Hamlet googeln, ist von William Shakespeare und wurde 1602 uraufgeführt.
Seither wurde die "Psychologie" erfunden, die Lehre von der Seele. Eine Lehre über etwas, das genau so wenig fassbar ist wie Gott, für den man die "Theologie", allerdings schon früher, erfand. Der Forschungsdrang des Menschen ist unstillbar und er wird noch andere, unbegreifliche Dinge in der Natur finden, denen er dann eine Logie zuordnen wird.
Zuordnen, das ist das Zauberwort! Es darf nichts geben, das es nicht gibt und es gibt nur das was einen Namen hat. Gott hat das im Paradies quasi Adam aufgetragen. (Man kann die Bibel googeln. 1. Mose, Kapitel 2, Verse 19 und 20). Gott konnte ja nicht wissen ... Entschuldigung, natürlich wusste er es, nur konnte er nichts mehr gegen den Namensgebungsdrang des Menschen tun ohne ihm seine Identität, seiner eigenen vergleichbar, wieder zu nehmen, die er ihm ja mit großer Liebe eingehaucht hatte.
Inzwischen ist der Mensch autonom geworden, `Human United Kingdom´, und Gott ist nur noch so eine Art zerbröselnder Rahmen um ein immer digitalisierteres Bild. Das Bild wird Megapixel um Gigapixel schärfer und das "Piece of work", der Mensch, verliert seinen Charme, sein Wunder und seine Identität als Gottes Geschöpf, indem er zum Resultat von immer detailierteren Studien wird. Das alles hat selbstverständlich wirtschaftliche Gründe. Etwas womit kein Geld verdient werden kann gibt es nicht!
So hat man auch `seelische Erkrankungen´ typisiert und katalogisiert und es gibt Tabellen über den `Wert´ einer solchen `Störung´ die von leichtem Dachschaden bis zu schwerer Psychose reichen. Die Zuordnung trifft der Psychologe und der Kranke ist glücklich, wenn er endlich seine Schublade gefunden hat. Oder? Diese Notiz klebte am Eingang zu einer psychiatrischen Privatklinik. Sie spricht Bände!
Was aber macht man, wenn es nicht mehr darum geht, eine Krankheit der Seele zu diagnostizieren und zu behandeln, sondern, weil sich damit ja auch Geld machen lässt, einfach den `normalen´ Menschen in einem Katalog aufzulisten?
"Sage mir was Du isst und ich sage Dir wer Du bist" "Dein Auto ist Deine Persönlichkeit" "In der Wahl Deines Urlaubsziels offenbart sich Dein Lebensziel" Daraus lassen sich dann Syndrome konstruieren, die man "heilen" kann ... Es ist zum Kotzen! Siehe oben.
"Sage mir was Du isst und ich sage Dir wer Du bist" "Dein Auto ist Deine Persönlichkeit" "In der Wahl Deines Urlaubsziels offenbart sich Dein Lebensziel" Daraus lassen sich dann Syndrome konstruieren, die man "heilen" kann ... Es ist zum Kotzen! Siehe oben.
Gestern präsentierte nun eine gestylte Frau in irgend einem Dritten Programm eine ganz neue Studie aus Amerika, womit man immer die USA meint und dem Rest Unrecht tut, in der irgend ein Professor, Psychologe, an irgend einer Universität (das lässt sich sicher auch googeln) mit ca. 86 Studenten testete, was ihre Wohnung/Unterkunft über sie aussagt. So weit die Präambel. Dann kommt bei solchen Sendungen immer der Hammer, indem die moderierende Person sagen muss:
"Und das Resultat ist erstaunlich."
Käme dieser Satz nicht, hätte die Meldung keine Sendeberechtigung. Wer möchte schon etwas nicht Erstaunliches erfahren, das ein Professor in Amerika (USA) herausgefunden hat.
"Und das Resultat ist erstaunlich."
Käme dieser Satz nicht, hätte die Meldung keine Sendeberechtigung. Wer möchte schon etwas nicht Erstaunliches erfahren, das ein Professor in Amerika (USA) herausgefunden hat.
Also der erstaunte Professor fand heraus, dass, zum Beispiel, die Sauberkeit einer Bleibe etwas über den Charakter des Bewohners offenbart. Ob dessen Staubsauger gerade nicht funktionierte, oder seine Reinigungskraft im Urlaub war, spielte keine Rolle. Fazit:
Schmutz in der Wohnung = Schmutz im Geist.
Ist die Wohnung allerdings sauber und aufgeräumt, leidet der/die (Frauen werden gern als zwanghaft eingestuft) sie Bewohnende unter "Zwanghaftigkeit". Wie es im Geist einer solchen Person aussieht, will man gar nicht wissen. Allerdings kann man anhand von vergleichenden Profilen feststellen, ob sich so jemand zum Massenmörder oder nur zum Serientäter eignet.
Wer viele Bücher hat, ist entweder sehr wissbegierig und dadurch auch, das Beweismaterial steht in den Regalen, intelligent und besserwisserisch (das kann man heilen) ... oder ein Kleptomane der Bücher ausleiht und nicht zurück gibt. Das kann man heilen und bestrafen. Bringt beides Geld.
Eines hat der Professor auch festgestellt (und in einem Buch veröffentlicht das man kaufen kann!): Der auffälligste Gegenstand in einer Wohnung sagt am wenigstens über den Charakter des Bewohners aus.
Gott sei Dank!
Schmutz in der Wohnung = Schmutz im Geist.
Ist die Wohnung allerdings sauber und aufgeräumt, leidet der/die (Frauen werden gern als zwanghaft eingestuft) sie Bewohnende unter "Zwanghaftigkeit". Wie es im Geist einer solchen Person aussieht, will man gar nicht wissen. Allerdings kann man anhand von vergleichenden Profilen feststellen, ob sich so jemand zum Massenmörder oder nur zum Serientäter eignet.
Wer viele Bücher hat, ist entweder sehr wissbegierig und dadurch auch, das Beweismaterial steht in den Regalen, intelligent und besserwisserisch (das kann man heilen) ... oder ein Kleptomane der Bücher ausleiht und nicht zurück gibt. Das kann man heilen und bestrafen. Bringt beides Geld.
Eines hat der Professor auch festgestellt (und in einem Buch veröffentlicht das man kaufen kann!): Der auffälligste Gegenstand in einer Wohnung sagt am wenigstens über den Charakter des Bewohners aus.
Gott sei Dank!
Jetzt kann ich meine Guillotine wieder aus dem Keller holen und die Harfe dort deponieren. (Ich leide unter Persönlichkeitsspaltung und dem Peter-Pan-Syndrom.)
Mein Fazit?
Mein Fazit?
Je mehr der Mensch, dieses wunderbare "piece of work", meint über sich selbst zu wissen, oder wissen zu wollen, desto kleiner wird er und versinkt schließlich im "Haufen übler Gerüche".
Das ist wie bei einer Zwiebel die man so lange häutet, bis nur noch Tränen übrig sind.
Das ist wie bei einer Zwiebel die man so lange häutet, bis nur noch Tränen übrig sind.
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