| Dolmusch LC38 auf der Fahrt nach Antalya, 15km |
Dolmusche sind öffentliche Verkehrsmittel, kleine Omnibusse japanischer Herkunft, die Ortschaften und Stadtteile miteinander verbinden. Es gibt Zusteigmöglichkeiten an beinahe jeder Straßenecke und wer sich nicht gerade an einer der mit einem großen, blauen D gekennzeichneten Haltestellen befindet, tritt einfach an den Straßenrand und signalisiert dem Fahrer den Wunsch zuzusteigen. Das funktioniert immer. Na ja, bis auf die Ausnahmen wenn sich zwei Fahrer beim Überholen ein Rennen liefern, weil jeder gerne den nächsten Fahrgast bei sich an Bord holen möchte. Da hilft dann kein Winken oder Auf- und Abhüpfen, die Bussle rasen in halsbrecherischem Tempo vorbei. Ich habe das erlebt, es ist also nicht nur ein von Reiseveranstaltern entworfenes Horrorszenarium, die den neu ankommenden Gästen dringendst von der Benutzung des Dolmuschs abraten.
Wer gegenüber dem Hotel Royal Wings einsteigt, hat meistens das Glück einen Sitzplatz zu bekommen, weil die meisten Hotels weiter in Richtung Stadt liegen. Wer keinen Sitzplatz ergattert, muss sich auf eine beinahe einstündige Fahrt in sehr, SEHR unbequemen Umständen einstellen. Große Menschen werden Schwierigkeiten mit dem Kopfraum haben, die Busse sind wohl auf den japanischen Klein-Bürger genormt und der ist nicht so groß wie der durchschnittliche Schwede. Die Federung der Fahrzeuge ist auf das Notwendigste beschränkt und der rasante Fahrstil der Chauffeure trägt viel dazu bei, dass man geschüttelt, nicht gerührt, in Antalya quasi aus der Tür fällt. Menschen die mit Klaustrophobie geschlagen sind dürften in den Stoßzeiten nicht Dolmusch fahren, es sei denn sie wollen Panikattacken erleiden. Wer gerne mit den Mitmenschen auf engste Tuchfühlung geht liegt da aber genau richtig. Umfallen und sich etwas brechen kann auf jeden Fall keiner. Aber Vorsicht! Es zieht!!! Meistens ist die Tür beim Fahrer vorn geöffnet, das spart Umstände und Zeit, und es ist ganz selten, nur bei extremem Regenwetter, dass die Schiebefenster geschlossen sind. Wer auf der rechten Seite auf der Rückbank sitzt, den eisigen Fahrwinden ungeschützt ausgesetzt, bekommt hundertprozentig eine üble, schmerzhafte Nierenbeckenentzündung, zusätzlich zu einer grippalen Erkältung und Bindehautentzündung in beiden Augen. Da reicht dann eine Woche Urlaub nicht, um das auszukurieren. Ich hatte ja sieben Wochen und alle oben beschriebene Krankheiten ...
Die meisten Urlauber fahren nur einmal mit dem Dolmusch in die Stadt. Und die meisten erkundigen sich nicht vorher im Hotel oder einem Tourismuscenter nach dem Fahrpreis. So steigen fast alle mit einem fragenden Blick und der Hand voll Kleingeld ein und bezahlen dann einen Euro oder einen Dollar, je nachdem ob es Westeuropäer oder Russen sind. Dabei kostet eine Fahrt, ganz gleich wie weit, aber ohne Umsteigen (es gibt keine Fahrscheine), nur 1 Lira und 75 Kuruş, das ş wieder mit Schwänzchen, sprich also Kurusch. 1 Euro ist ungefähr 2,30 Lira wert, den Dollarkurs kenne ich nicht. Eigentlich müsste sich jeder Busfahrer freuen, wenn er mit Ein- oder Zwei-Euromünzen bezahlt wird, aber leider ist es beinahe unmöglich in der Türkei dieses Hartgeld umgetauscht zu bekommen. Banken nehmen es unter keinen Umständen an. Deshalb werden Touristen oft von allen möglichen Menschen angesprochen, die Euromünzen gegen Euroscheine tauschen möchten, ob im Dolmusch, im Hotel oder im Restaurant.
Schwarzfahren gibt es nicht! Jede/r Fahrgast bezahlt entweder beim Einsteigen oder, wenn der Bus so voll ist, dass nur noch ein Blatt Seidenpapier zwischen die Passagiere passt, aber trotzdem sich noch jemand am hinteren Einstieg hereinquetscht, kommt dieser beim Aussteigen außen am Bus zum Fahrer gelaufen und bezahlt. "Nicht bezahlen ist stehlen." Diese "Moral" sähe ich gern in Deutschland!
Und noch etwas fällt dem älteren Fahrgast angenehm auf: jüngere Mitreisende stehen auf und bieten ihm den Sitzplatz an. Man erkennt so unschwer junge Touristen: sie bleiben sitzen und schauen gelangweilt weg wenn eine ältere türkische Frau, oder ein Mann oder ein/e Tourist/in zusteigen.
Die Fahrt von den großen Hotels nach Antaly zieht sich. 15 Kilometer sind lang, zumindest für manche Fahrgäste. Überhaupt auf dem Weg zurück zum Hotel.
"Bist Du sicher, dass wir im richtigen Bus sind?"
"Aber ja doch, LC38."
"Ja fährt der denn zu unserem Hotel?"
"Es gibt keinen anderen!"
"Wir fahren jetzt aber schon ziemlich lange."
"Es ist eben weit!"
"Aber so weit? ... Frag doch mal den Fahrer, ob der zum Hotel Concorde fährt."
"Ich denk nicht dran!"
"Hallo! Fahrer! Fahren sie zum Hotel Concorde?!!" (Oder "Terra City" bei der stadteinwärts Tour.)
Wie oft habe ich diesen Dialog bei meinen zahlreichen Fahrten stadtein- und stadtauswärts gehört? Auf beide Geschlechter gleichmäßig verteilt, mal ist sie die Fragende, mal ist er der Ängstliche.
Angekommen sind alle, aber einige Übervorsichtige oder der Auskunft Mistrauende stiegen viel zu früh aus und hatten noch einen langen Fußmarsch zum Ziel vor sich. Na ja, ich fühlte mich nach der zweiten Fahrt im Dolmusch schon wie ein Einheimischer und konnte über die unwissenden Touristen nur mitleidig den Kopf schütteln.
Übrigens wurden kurz vor meiner Abreise auch große Busse auf der Strecke eingesetzt, und seltsamer Weise waren die immer fast leer! Ich will nicht hoffen, dass man sie deshalb wieder abgezogen hat!!
Wer gegenüber dem Hotel Royal Wings einsteigt, hat meistens das Glück einen Sitzplatz zu bekommen, weil die meisten Hotels weiter in Richtung Stadt liegen. Wer keinen Sitzplatz ergattert, muss sich auf eine beinahe einstündige Fahrt in sehr, SEHR unbequemen Umständen einstellen. Große Menschen werden Schwierigkeiten mit dem Kopfraum haben, die Busse sind wohl auf den japanischen Klein-Bürger genormt und der ist nicht so groß wie der durchschnittliche Schwede. Die Federung der Fahrzeuge ist auf das Notwendigste beschränkt und der rasante Fahrstil der Chauffeure trägt viel dazu bei, dass man geschüttelt, nicht gerührt, in Antalya quasi aus der Tür fällt. Menschen die mit Klaustrophobie geschlagen sind dürften in den Stoßzeiten nicht Dolmusch fahren, es sei denn sie wollen Panikattacken erleiden. Wer gerne mit den Mitmenschen auf engste Tuchfühlung geht liegt da aber genau richtig. Umfallen und sich etwas brechen kann auf jeden Fall keiner. Aber Vorsicht! Es zieht!!! Meistens ist die Tür beim Fahrer vorn geöffnet, das spart Umstände und Zeit, und es ist ganz selten, nur bei extremem Regenwetter, dass die Schiebefenster geschlossen sind. Wer auf der rechten Seite auf der Rückbank sitzt, den eisigen Fahrwinden ungeschützt ausgesetzt, bekommt hundertprozentig eine üble, schmerzhafte Nierenbeckenentzündung, zusätzlich zu einer grippalen Erkältung und Bindehautentzündung in beiden Augen. Da reicht dann eine Woche Urlaub nicht, um das auszukurieren. Ich hatte ja sieben Wochen und alle oben beschriebene Krankheiten ...
Die meisten Urlauber fahren nur einmal mit dem Dolmusch in die Stadt. Und die meisten erkundigen sich nicht vorher im Hotel oder einem Tourismuscenter nach dem Fahrpreis. So steigen fast alle mit einem fragenden Blick und der Hand voll Kleingeld ein und bezahlen dann einen Euro oder einen Dollar, je nachdem ob es Westeuropäer oder Russen sind. Dabei kostet eine Fahrt, ganz gleich wie weit, aber ohne Umsteigen (es gibt keine Fahrscheine), nur 1 Lira und 75 Kuruş, das ş wieder mit Schwänzchen, sprich also Kurusch. 1 Euro ist ungefähr 2,30 Lira wert, den Dollarkurs kenne ich nicht. Eigentlich müsste sich jeder Busfahrer freuen, wenn er mit Ein- oder Zwei-Euromünzen bezahlt wird, aber leider ist es beinahe unmöglich in der Türkei dieses Hartgeld umgetauscht zu bekommen. Banken nehmen es unter keinen Umständen an. Deshalb werden Touristen oft von allen möglichen Menschen angesprochen, die Euromünzen gegen Euroscheine tauschen möchten, ob im Dolmusch, im Hotel oder im Restaurant.
Schwarzfahren gibt es nicht! Jede/r Fahrgast bezahlt entweder beim Einsteigen oder, wenn der Bus so voll ist, dass nur noch ein Blatt Seidenpapier zwischen die Passagiere passt, aber trotzdem sich noch jemand am hinteren Einstieg hereinquetscht, kommt dieser beim Aussteigen außen am Bus zum Fahrer gelaufen und bezahlt. "Nicht bezahlen ist stehlen." Diese "Moral" sähe ich gern in Deutschland!
Und noch etwas fällt dem älteren Fahrgast angenehm auf: jüngere Mitreisende stehen auf und bieten ihm den Sitzplatz an. Man erkennt so unschwer junge Touristen: sie bleiben sitzen und schauen gelangweilt weg wenn eine ältere türkische Frau, oder ein Mann oder ein/e Tourist/in zusteigen.
Die Fahrt von den großen Hotels nach Antaly zieht sich. 15 Kilometer sind lang, zumindest für manche Fahrgäste. Überhaupt auf dem Weg zurück zum Hotel.
"Bist Du sicher, dass wir im richtigen Bus sind?"
"Aber ja doch, LC38."
"Ja fährt der denn zu unserem Hotel?"
"Es gibt keinen anderen!"
"Wir fahren jetzt aber schon ziemlich lange."
"Es ist eben weit!"
"Aber so weit? ... Frag doch mal den Fahrer, ob der zum Hotel Concorde fährt."
"Ich denk nicht dran!"
"Hallo! Fahrer! Fahren sie zum Hotel Concorde?!!" (Oder "Terra City" bei der stadteinwärts Tour.)
Wie oft habe ich diesen Dialog bei meinen zahlreichen Fahrten stadtein- und stadtauswärts gehört? Auf beide Geschlechter gleichmäßig verteilt, mal ist sie die Fragende, mal ist er der Ängstliche.
Angekommen sind alle, aber einige Übervorsichtige oder der Auskunft Mistrauende stiegen viel zu früh aus und hatten noch einen langen Fußmarsch zum Ziel vor sich. Na ja, ich fühlte mich nach der zweiten Fahrt im Dolmusch schon wie ein Einheimischer und konnte über die unwissenden Touristen nur mitleidig den Kopf schütteln.
Übrigens wurden kurz vor meiner Abreise auch große Busse auf der Strecke eingesetzt, und seltsamer Weise waren die immer fast leer! Ich will nicht hoffen, dass man sie deshalb wieder abgezogen hat!!

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