Montag, 27. März 2017

Ist das Leben eine "Unendliche Geschichte"?


Oder "Where do I begin to tell the story ..." Es ist nicht einfach sich zu entscheiden, wo der Anfang einer Geschichte liegt wenn man versucht sie verständlich zu erzählen. Genau gesehen müsste ich mit meiner Geburt beginnen, deren Hintergründe durchaus nicht uninteressant sind, wenn man bedenkt dass ich in einer dem Geburtsort nahegelegenen Kirche "notgetauft" wurde. Meine Überlebenschance war gleich Null! ... Aber das ist, wie Michael Ende es formuliert, "eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden." oder so ähnlich.
Ich fange also am besten mit Hisham an um den es hier im weitesten Sinne geht.


Das ist Hisham. Er ist ein "Flüchtling" aus Syrien und lebt mit seiner Familie (Frau und Kinder) seit ungefähr drei Jahren in Deutschland. Mal hier, mal da, mal dort. Zur Zeit wieder einmal dort, nämlich, wie der Zufall so spielt, in Dortmund.  
Würde das Leben nicht aus Zufällen bestehen, 
gäbe es wahrscheinlich keins. 
(schlecht versteckte Botschaft des Autors)
Hisham liebt die Freiheit, Demokratie, die uneingeschränkte Entfaltungsmöglichkeit eines jeden Menschen. Dafür steht er mit seiner ganzen Persönlichkeit ein. Er identifiziert sich mit "Lawrence of Arabia", was ich nicht verstehe, aber ich verstehe vieles nicht und akzeptiere es trotzdem. Sein Motto: "Die Erde ist frei! Gebt ihr was sie ist!" 
So einfach ist das.
Jetzt habe ich vergessen was ich erzählen wollte. Na ja, dann eben "ein andermal" ...

 "The Earth was created free by God 
for all mankind! 
Give the people what is their claim! Freedom!"

Also gut, dies ist keine Geschichte über syrische oder andersnationalisierte "Flüchtlinge", (oder ist dieser Begriff auch schon nicht mehr politisch korrekt?) Reisende Menschen mit unbekanntem Ziel?
Ich möchte ganz einfach schildern wie es mir geht, nachdem ich während meiner Grippe wieder einen leichten Schlaganfall hatte! 
In der Nacht spürte ich ein blitzartiges Stechen im linken oberen Teil meiner Gehirnschale. Normalerweise schreit man da, aber dafür war ich nicht wach genug. Außerdem war mir sowieso hundsmiserabel, also sagte ich: Grippekopfschmerz. Aus. Amen.
Am nächsten Morgen konnte ich wieder kaum auf den Beinen stehen. Grippeschwäche. Ganz normal. ... Ja und so läpperte sich die Woche wieder dahin  und als ich schließlich zu meinem Hausarzt ging, sagte der: "Was soll ich da jetzt machen? Ich kann Sie nicht so einfach ins Krankenhaus schicken." Habe ich sofort eingesehen. Ich wäre mir ja selber lächerlich vorgekommen wenn ich sagen müssen hätte: "Entschuldigen Sie, aber es besteht die Möglichkeit dass ich vor einer Woche, na, sagen wir mal, vor zehn Tagen einen winzigen Schlaganfall hatte." Die hätten mich doch gleich in die Psychiatrische eingewiesen!
Also ließ ich das eben damit bewandert sein, dass mir ständig schwindelig war und ich wie ein Matrose im Sturm herumtaumelte. 'Ist ja mal was anderes.' dachte ich.  Zufällig verpasste ich in dieser Zeit auch einen Termin im Marienhospital, wo meine Halsschlagadern wieder überprüft werden sollten. Sich dort einlagernde Kalkteilchen könnten ins Hirn wandern und dort etwas blockieren, das nicht blockiert werden sollte. Man bekommt das schon gut erklärt von den Leuten im Krankenhaus ...
Ja, und dann kam das Wochenende und Hisham kündigte seinen Besuch an und ich musste Staubsaugen und Käse und Whiskey einkaufen und den kalten Strom ignorieren der in den kleinen Finger und den Daumen meiner linke Hand floss ... ein deutliches Zeichen für einen Schlaganfall.
 Und jetzt frage ich Sie: wie fängt man so eine Geschichte zu erzählen an?

Und wie wird sie enden? Für den 24. April bekam ich mit Müh und Not einen Termin zur Kernspinn-Untersuchung. Es ist zweifelhaft dass man so spät nach dem Anfall da noch etwas im Hirn nachweisen kann. Aber was soll's, ich habe ja sonst nichts zu tun als jeden Tag zu überlegen wohin ich meinen langen Spaziergang machen soll.


Und dann auch noch um 9:40 Uhr! Da stehe ich normalerweise erst auf!!! Was soll ich denn mit einem sonst so langen Tag anfangen? Im Facebook mit meinen "Freundeen" chatten? Dort habe ich übrigens Hisham kennengelernt ... Aber das ist, wie gesagt, eine andere Geschichte.
Was ist dieser mysteriöse "Krea-Wert"? Der darf nicht älter als 4 Wochen  sein, sagte die freundliche Empfangsdame. Also muss ich jetzt wieder zu meinem Hausarzt um mich "krea-ieren" zu lassen? Ich rufe dort mal an. Heute ist schließlich schon der 3. April und die Zeit vergeht im Flug!

 




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