Sonntag, 21. September 2014

Joghurt, die dritte


 Joghurt selber machen sei ein Kinderspiel, habe ich bei Google gelesen. Man nehme einen Esslöffel vom Joghurt meiner Wahl (griechisch, aus Schafsmilch), verrühre ihn in einem Liter Milch (ich habe nur einen halben Liter genommen), bedecke das Gefäß und stelle es für 48 Stunden an einen warmen Ort, sprich, bei mir: die Entlüftungsschlitze des Kühlschranks (siehe unten). (Das Gerät ist 25 Jahre alt und die Wärme die es abgibt 28°C ist spürbar. Mache ich mich damit strafbar? Steht demnächst eine EU Kommission vor meiner Tür und beschlagnahmt alles was nicht AAAAAA ist? Mein Staubsauger ist über 50 Jahre alt, ein Erbstück von meiner Mutter, und macht einen Höllenlärm. Allerdings sauge ich nicht oft Staub. ... Aber ich schweife ab.)

Nach 24 Stunden war ich neugierig. Schließlich wäre es ja möglich gewesen, dass sich überhaupt nichts getan hätte. Aber es hatte. Die Milch schwabbelte in einem halbfesten Zustand. In Schwaben nennt man das "g'standene Milch", das außerhalb liegende Restdeutschland (das sind Schwaben mit Migrationshintergrund, auch einfach "Deutsche" oder "Reig'schmeckte" genannt) kennt das Produkt als Sauermilch, Dickmilch, Setzmilch, Stockmilch, Schwedenmilch oder einfach als geronnene Milch. (Mein Freund P. nennt das verdorbene oder kaputte oder einfach Pfuiteufelmilch und fügt hinzu, dass man die früher an die Schweine verfüttert habe. Mag ja sein, aber das beweist nur, dass Schweine Feinschmecker sind. ...  Ich schweife schon wieder ab.)



Wieder 24 Stunden später konnte man das Produkt schon richtig löffeln und auch der Geschmack war jetzt joghurtmäßig. Um richtigen Joghurt herzustellen, hätte ich die Milch nun durch ein Gaze- oder Mulltuch filtern können, um die Molke zu entziehen, die für den leicht säuerlichen Geschmack verantwortlich ist. Da ich diesen Geschmack aber mag, belasse ich die Molke wo sie ist. Sie enthält übrigens drei der B-Vitamine, Kalium, Calcium, Phosphor und andere Mineralstoffe, alles seeeeeehr gesund! (Molke wird auch zur Schweinemast verwendet. ...) Um zu testen, ob mein Joghurt  "tragfähig"ist, mein Müsli also nicht einfach darin untergehen würde, streute ich Rosinen darauf und siehe:

Experimentierfreudig wie ich bin, (ich erinnere an das, immer noch laufende, "Projekt Mathilda") verwendete ich für die nächste Charge einen Löffel voll des selbstgemachten Joghurts und fetthaltigere (3,5%) "länger haltbare Frischmilch". Das Resultat war ein bisschen cremiger, aber ansonsten wie gehabt.


Jetzt stelle ich den Joghurt immer selber her, auf der Basis von L. Bulgaricus, Griechischem Joghurt aus Schafsmilch. (Der aufmerksame Leser meines Blogs erinnert sich an das Kapitel Joghurt als Strohhalm über die eventuell mögliche Reparatur/Wiedererweckung scheinbar toter Nervenzellen durch Joghurt mit L. Bulgaricus.)

"Mein" Müsli. Mmmmmmmmmm lecker!

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