Also den Anreisetag zähle ich mal nicht mit, obwohl er ereignisreich war und ich viele Erfahrungen sammeln konnte. Außerdem habe ich mir vorgenommen, mir ein iPhone zuzulegen. Damit werde ich zurecht kommen, weil es ja wie ein iPad zu bedienen ist, nur, dass man eben auch noch damit telefonieren kann. Wenn ich vorhaben sollte, nach diesem Besuch, noch einmal in die "wilde" Türkei zu fliegen, also nicht nach Antalya oder in diese Touristenzentren, sondern nach Ankara, oder Erzurum oder Artvin, dann versuche ich vielleicht doch in der Volkshochschule Türkisch zu lernen. Man wird sehen.
Den gestrigen Tag könnte ich auch beinahe nicht dazu zählen, weil ich nicht viel unternommen habe und das wenige nicht in meiner Erinnerung haften blieb. Ich musste wirklich überlegen, ob ich nicht erst gestern angekommen bin! Dann fiel mir aber wieder ein, dass ich morgens, nach dem Augen tropfen so sehr an den Nebenwirkungen litt, dass ich bis mittags um eins nur auf dem Bett lag, den Straßenhändlern lauschte, die ihre Ware quasi singend anpreisen, dem Baulärm von nebenan, dem Verkehr, der sich in diesen schmalen Gässchen, Straßen kann man dazu ja nicht gut sagen, in naturgegebenen Grenzen hält. Manchmal kommt es aber schon zu Staus und Gehupe. Heute, zum Beispiel, "parkte" ein Combi direkt vor der Haustür. Von hier aus geht eine Gasse ab, die zu einem Otopark führt, einem "Parkgelände" also. Siehe unten:
Wenn alle Parkplätze dort belegt sind, werden die anderen Autos eben auf der Straße geparkt, wobei ein Mann dann aufpasst wo weggefahren werden muss, damit der Verkehr nicht all zu sehr behindert wird. Es ist ein interessantes Spiel, wird sogar im Internet angeboten. Autos verschieben. Heute kam also von links ein Lastwagen, der Sand für die Baustelle in der Nachbarschaft bringen sollte. Um diesen entladen zu können, musste er allerdings bis ganz vor fahren können zur Einmündung oben gezeigter Nebenstraße. Am besten zeige ich das an Hand von Bildern, schließlich ereignete es sich direkt unter meinem Fenster.
Geradeaus, aus meiner Sicht, gehts zum Otopark, links steht der Combi und von rechts kommt ein Auto, das geradeaus, also nach links, fahren möchte. (Hatte keine Chance, musste zurück und irgendwie anders weiterkommen.) Der Mann im schwarzen Anzug ist der Baustellenchef, der sich auf die Suche nach dem Mann macht, der das Auto wegfahren soll. Er muss lange suchen.
Wie man sieht, muss der Lastwagen weit nach vorn manövrieren, um in die Position zu kommen, von der aus er den Sand zu dem bereits vorhandenen abkippen kann. Übrigens hat er sehr große Schwierigkeiten an dem Sandberg vorbei zu kommen. Beinahe wäre er mit dem rechten Hinterrad darin stecken geblieben. Der junge Mann in Jeans war schon den ganzen Morgen damit beschäftigt, diese erste Fuhre aus dem Weg zu räumen.
Der Mann im schwarzen Anzug findet schließlich den Wegfahrmann und schimpft mit diesem laustark herum. Da kommt dem aber ein anderer Mann aus der Nebenstraße zur Hilfe, ein robuster Typ mit breitem Brustkorb.
Plötzlich sind es sechs oder sieben Männer, die laut diskutierend auf der Straße stehen. Ich sah schon eine Schlägerei im Anzug, aber plötzlich verlief sich die Menge, das Auto des Anstoßes wurde entfernt, na ja, eben um die Ecke gefahren, in die Ausfahrt vom Otopark … Übrigens sieht man das weiße Auto von ganz vom Anfang immer noch am Ende der Straße stehen. Dort ging nämlich auch nix mehr. Aber das ist wohl eine andere Geschichte.
Der Lastwagen entlud seine Ladung und fuhr weg. Was blieb war ein Sandberg, der nun die Straße endgültig versperrte, bis der junge Mann ihn beseitigt hatte.
Als ich am Abend von einem sehr ergiebigen Spaziergang zurück kam, war er jedenfalls fertig damit. Man muss eben miteinander reden, dann klappt das schon und wenn es noch so kompliziert ist. Aber zurück zu gestern.
Nachmittags raffte ich mich schließlich auf, obwohl ich nur verschwommen sehen konnte, und ging aus dem Haus. Ehrlich gesagt war es aber auch den ganzen Tag bewölkt gewesen und es ging ein kalter Wind. Ich hatte sogar die Heizung im Apartment angemacht, weil es zu ungemütlich wurde. Für kalte Witterung war nichts in meinem Gepäck, schließlich hatte ich heiße Tage und laue Nächte in Istanbul erwartet! Vorsichtig erkundete ich die Nachbarschaft, ging immer wieder zurück, um zu überprüfen, ob ich den Weg wieder finden konnte. Es war nicht einfach, einige Male irrte ich wieder umher und fragte mich, ob ich die drei Wochen nicht lieber in der Wohnung verbringen solle. Aber dann war auf einmal alles ganz einfach und ich bemerkte, dass ich aus vielen Richtungen und von vielen Straßen immer wieder zum Haus gelangte. Ich atmete auf und fotografierte, auch wenn es immer noch bewölkt war. Drei Schuhputzer nebeneinander, macht das Sinn?
Und einer abseits, der einzige, der Kundschaft hat. Irgendwo lauert da eine verborgene Logik, die mich vielleicht eines Tages anspringt.
Übrigens war ich gerade zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl der einzige Tourist in diesem Stadtbezirk bin, als prompt dieser Mann auftauchte. Soll das Zufall sein? Ich glaube, das ist inszeniert in einer Computeranimation.
Dann kam doch noch die Sonne heraus und sofort belebte sich die Szene. Die ganze Stadt wird zum fliegenden Kaufhaus. An jeder Straßenecke wird etwas angeboten, von Lotterielosen bis zu den langen Unterhosen, die Männer hier tragen müssen. Warum eigentlich?
Die wunderschöne Moschee, ganz filigran, wie aus Marmor geklöppelt, steht am Ende des Platzes. Sie hat eine Schmiedeeiserne Geländeeinfassung, deren Haupttor zur Zeit renoviert wird. Wenigstens gibt eine lebensgroße Skizze auf Zeltplane eine Idee von der Wirkung, die das ganze Ensemble haben wird.
Den gestrigen Tag könnte ich auch beinahe nicht dazu zählen, weil ich nicht viel unternommen habe und das wenige nicht in meiner Erinnerung haften blieb. Ich musste wirklich überlegen, ob ich nicht erst gestern angekommen bin! Dann fiel mir aber wieder ein, dass ich morgens, nach dem Augen tropfen so sehr an den Nebenwirkungen litt, dass ich bis mittags um eins nur auf dem Bett lag, den Straßenhändlern lauschte, die ihre Ware quasi singend anpreisen, dem Baulärm von nebenan, dem Verkehr, der sich in diesen schmalen Gässchen, Straßen kann man dazu ja nicht gut sagen, in naturgegebenen Grenzen hält. Manchmal kommt es aber schon zu Staus und Gehupe. Heute, zum Beispiel, "parkte" ein Combi direkt vor der Haustür. Von hier aus geht eine Gasse ab, die zu einem Otopark führt, einem "Parkgelände" also. Siehe unten:
Wenn alle Parkplätze dort belegt sind, werden die anderen Autos eben auf der Straße geparkt, wobei ein Mann dann aufpasst wo weggefahren werden muss, damit der Verkehr nicht all zu sehr behindert wird. Es ist ein interessantes Spiel, wird sogar im Internet angeboten. Autos verschieben. Heute kam also von links ein Lastwagen, der Sand für die Baustelle in der Nachbarschaft bringen sollte. Um diesen entladen zu können, musste er allerdings bis ganz vor fahren können zur Einmündung oben gezeigter Nebenstraße. Am besten zeige ich das an Hand von Bildern, schließlich ereignete es sich direkt unter meinem Fenster.
Geradeaus, aus meiner Sicht, gehts zum Otopark, links steht der Combi und von rechts kommt ein Auto, das geradeaus, also nach links, fahren möchte. (Hatte keine Chance, musste zurück und irgendwie anders weiterkommen.) Der Mann im schwarzen Anzug ist der Baustellenchef, der sich auf die Suche nach dem Mann macht, der das Auto wegfahren soll. Er muss lange suchen.
Wie man sieht, muss der Lastwagen weit nach vorn manövrieren, um in die Position zu kommen, von der aus er den Sand zu dem bereits vorhandenen abkippen kann. Übrigens hat er sehr große Schwierigkeiten an dem Sandberg vorbei zu kommen. Beinahe wäre er mit dem rechten Hinterrad darin stecken geblieben. Der junge Mann in Jeans war schon den ganzen Morgen damit beschäftigt, diese erste Fuhre aus dem Weg zu räumen.
Der Mann im schwarzen Anzug findet schließlich den Wegfahrmann und schimpft mit diesem laustark herum. Da kommt dem aber ein anderer Mann aus der Nebenstraße zur Hilfe, ein robuster Typ mit breitem Brustkorb.
Plötzlich sind es sechs oder sieben Männer, die laut diskutierend auf der Straße stehen. Ich sah schon eine Schlägerei im Anzug, aber plötzlich verlief sich die Menge, das Auto des Anstoßes wurde entfernt, na ja, eben um die Ecke gefahren, in die Ausfahrt vom Otopark … Übrigens sieht man das weiße Auto von ganz vom Anfang immer noch am Ende der Straße stehen. Dort ging nämlich auch nix mehr. Aber das ist wohl eine andere Geschichte.
Der Lastwagen entlud seine Ladung und fuhr weg. Was blieb war ein Sandberg, der nun die Straße endgültig versperrte, bis der junge Mann ihn beseitigt hatte.
Als ich am Abend von einem sehr ergiebigen Spaziergang zurück kam, war er jedenfalls fertig damit. Man muss eben miteinander reden, dann klappt das schon und wenn es noch so kompliziert ist. Aber zurück zu gestern.
Nachmittags raffte ich mich schließlich auf, obwohl ich nur verschwommen sehen konnte, und ging aus dem Haus. Ehrlich gesagt war es aber auch den ganzen Tag bewölkt gewesen und es ging ein kalter Wind. Ich hatte sogar die Heizung im Apartment angemacht, weil es zu ungemütlich wurde. Für kalte Witterung war nichts in meinem Gepäck, schließlich hatte ich heiße Tage und laue Nächte in Istanbul erwartet! Vorsichtig erkundete ich die Nachbarschaft, ging immer wieder zurück, um zu überprüfen, ob ich den Weg wieder finden konnte. Es war nicht einfach, einige Male irrte ich wieder umher und fragte mich, ob ich die drei Wochen nicht lieber in der Wohnung verbringen solle. Aber dann war auf einmal alles ganz einfach und ich bemerkte, dass ich aus vielen Richtungen und von vielen Straßen immer wieder zum Haus gelangte. Ich atmete auf und fotografierte, auch wenn es immer noch bewölkt war. Drei Schuhputzer nebeneinander, macht das Sinn?
Und einer abseits, der einzige, der Kundschaft hat. Irgendwo lauert da eine verborgene Logik, die mich vielleicht eines Tages anspringt.
Übrigens war ich gerade zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl der einzige Tourist in diesem Stadtbezirk bin, als prompt dieser Mann auftauchte. Soll das Zufall sein? Ich glaube, das ist inszeniert in einer Computeranimation.
Dann kam doch noch die Sonne heraus und sofort belebte sich die Szene. Die ganze Stadt wird zum fliegenden Kaufhaus. An jeder Straßenecke wird etwas angeboten, von Lotterielosen bis zu den langen Unterhosen, die Männer hier tragen müssen. Warum eigentlich?
Die wunderschöne Moschee, ganz filigran, wie aus Marmor geklöppelt, steht am Ende des Platzes. Sie hat eine Schmiedeeiserne Geländeeinfassung, deren Haupttor zur Zeit renoviert wird. Wenigstens gibt eine lebensgroße Skizze auf Zeltplane eine Idee von der Wirkung, die das ganze Ensemble haben wird.
So endete mein erster Tag in Istanbul. Die Kreise, die ich um meine Unterkunft ziehe werden größer und ich gehe nicht mehr an der Gasse vorbei in der sie ist.
Heute habe ich einen weiteren Kreis gezogen und sehr viel gesehen, von dem ich nicht wusste, dass es so nahe ist. Aber davon Morgen.
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