Es gibt Worte, die ein "kultivierter", oder "gebildeter", oder ein "gesellschaftlich stabiler" Mensch, es gibt Kombinationsformen, nicht in den Mund nimmt, nach dem Motto: sage nichts, das Du nicht schluckst.
Dieser Gedanke ging mir durch den Kopf, während ich meine Morgennotdurft verrichtete.
Dabei drängten sich dann geradezu diese diabolische Verse hinter meine Stirn:
So ist das nun einmal im Leben:
Was Du isst, musst Du auch von Dir geben.
Und das ist Scheiße eben.
Zu meiner Entschuldigung darf ich sagen, dass ich nicht nach diesem Gedanken suchte. Er war einfach da. Und dann überlegte ich, dass es vielleicht nur Gedankenlosigkeit ist, die ein Wort zum Tabu macht.
Ein "anständiger Mensch" sagt: Kot, nicht Scheiße. Aber was ist denn der Unterschied im Produkt?
Darüber sollte man nachdenken als kultivierter, gebildeter und meinetwegen auch gesellschaftlich stabiler Mensch.
Wenn ein Wort genau das ausdrückt was das Beschriebene ist, kann es nicht falsch sein!
Muss lebendige Sprache immer Rückzug bedeuten in gesellschaftliche Zwänge?
Denkt einmal darüber nach, ob ihr Kot schlucken würdet, nur weil ihr dieses Wort in den Mund nehmt?!
Und keine Angst vor den Gedanken beim Koten: vielleicht wird ja ein Gedicht daraus?
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