Freitag, 24. April 2015

Zufällige Begegnung ...


Ob es den Zufall als solchen überhaupt gibt ist schon lange eine Frage die ich mir immer wieder stelle. Zu einem Ergebnis, das man als endgültig bezeichnen kann, bin ich noch nicht gekommen, auch nicht nach Beobachten der "Kugelmaschine", die ich im Kapitel Begegnungen beschrieben habe. In dieser treffen eine rote und eine blaue Kugel immer wieder aufeinander, obwohl sie mit 500 anderen Kugeln ein ständiges Mischen und Sortieren durchlaufen. Ein faszinierendes Experiment.
Langsam tendiere ich dazu zu glauben, dass Chaos der Vater des Zufalls ist, und Schicksal seine Mutter. Nicht berechenbar ... Es sei denn man manipuliert ihn. Wie ich darauf komme?
Heute am Spätnachmittag besuchte ich, wie zur Zeit jeden Tag, im Park die Nilgänse am See im Mittleren Schlossgarten. (Über sie werde ich einen gesonderten Bericht schreiben.) Danach setzte ich mich in der Großen Schalterhalle des Hauptbahnhofs an meinen Lieblingsplatz und trank Apfelschorle, die ich aus, im Lokal gekauftem, Apfelsaft und Sprudel selber mischte. Leider hat der Platz ja viel von seiner Attraktivität verloren, seit die Gleise nicht mehr an der Halle enden, sondern 100 Meter weiter draußen. Vorher sah das so aus:



Man sah Züge ein- und ausfahren, Reisende ankommen und gehen, sich umarmend und küssend, und nervös bei diversen Gepäckstücken Wartende, bis die Mitreisende Person endlich von der Toilette im Restaurant in meinem Rücken kam. Heute blicke ich  auf eine weiße Wand, an der die Bahn versucht gute Laune für die Unannehmlichkeiten der langen Wege zum Zug zu suggerieren.

Während ich da saß und an Alles und Nichts dachte, wobei mir auffiel, dass ein völlig unauffälliger Mann drei Mal an mir vorüber ging und ich wieder daran denken musste, dass man angeblich jedem Menschen mindestens zwei- wenn nicht sogar dreimal im Leben begegnet. Dieser Passant hatte innerhalb einer halben Stunde bewiesen, dass dem so ist.
Der Mann der von rechts angelaufen kam, groß, schlank, dunkelhaarig, gutaussehend, fiel mir nur auf, eben weil er groß, schlank, dunkelhaarig und gutaussehend war. Und weil er rannte.
Dann winkte er und rief ziemlich laut: "Erinnerscht Du Dich noch an mich?!"
Jetzt sah ich auch den kleinen, 
Es war mein Tyrol/Spanischer Freund aus dem Schlemmer-Grill, der seinen in München bei der farbigen Mutter lebenden Sohn abholte, wie jeden Freitag, den ich längst wieder vergessen hatte! 
Kaum erkannt waren sie auch schon in Richtung S-Bahn verschwunden.
Am Sonntag Abend setzt er ihn wieder in den Zug nach München. So hatte er es mir geschildert.
Da kam mir der Gedanke, dass ich lediglich jeden Freitag Abend zur selben Zeit hier, und jeden Sonntag Abend zur selben Zeit im Schlemmer-Grill sitzen muss, um eine Art "Und-ewig-grüßt-das-Murmeltier-Effekt" zu erzielen.
Dem Zufall ein Schnippchen schlagen! Ob der sich das gefallen lässt?
Ich bin gespannt!

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