Dienstag, 9. Juni 2015

Der fehlende Reim - Ein Gedicht


Was, wenn ich eines Tages weinen müsste
um einen Augenblick den ich versäumt, 
vom dem ich immer schon geträumt, 
und der mich wirklich einmal küsste?

Von mir ganz unbemerkt und auch vergessen,

mich streifend wie ein Sonnenstrahl. 
Ich frage mich: kommt er nochmal?
Kann man den Traum in Tränen messen?

Und kann man Tränen, die man nicht vergossen,

aus einem tiefen Brunnen heben,
damit die Träume endlich leben?
Sind sie nur einmal unverschlossen?

Nein, keine Träne die ich jemals weinte,

war überflüssig und vergebens,
sie war ein Inhalt meines Lebens
und nichts das ich bewusst verneinte!

Soll ich die ungeweinte Träne weinen

dem Augenblick der mir entrann,
noch eh' ich mich auf ihn besann?
...
Verschließt den Brunnen jetzt mit Steinen!

gelang 2015

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